FRAUEN IM GEBÄRFÄHIGEN ALTER
FRAUEN IM GEBÄRFÄHIGEN ALTER
Höherer Eisenbedarf
Frauen im gebärfähigen bilden die größte Risikogruppe für Eisenmangel. Trotz geringerer Körpermasse haben sie einen generell höheren Eisenbedarf von 15mg pro Tag, gegenüber 10mg bei Männern. Der Grund ist die Periode. Da Eisen im Blut gebunden ist, geht über die Monatsblutung regelmäßig ein Teil des Eisens verloren. Dieser Verlust muss durch eine erhöhte Zunahme von Eisen ausgeglichen werden, was vielen Frauen allerdings schwer fällt. Besonders unausgewogene Diäten liefern nicht die notwendige Menge an Vitalstoffen wie Eisen. Jede Frau ist davon unterschiedlich betroffen. Je nach Dauer, Intensität und Häufigkeit der Periode gestaltet sich der Verlust an Eisen verschieden. Lang anhaltende Blutungen bedeuten meist auch einen hohen Blut- und Eisenverlust. Auch ein kurzer Zyklus bedeutet aufgrund des kurzen Abstandes zwischen zwei Blutungen einen hohen Verlust. Dem gegenüber stehen wiederum unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten und eine unterschiedliche Zunahme von eisenhaltigen Lebensmitteln. Insgesamt führt der hohe Bedarf jedoch häufig zu Eisenmangel. So zeigten in einer Untersuchung an 1.400 jungen Frauen in Norddeutschland 40% erschöpfte Eisenreserven. 10% hatten gar keine Reserven mehr und befanden sich an der Schwelle zur Eisenmangel-Anämie.¹
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kann das besonders problematisch werden. Der Bedarf an Eisen ist bei Schwangeren ca. doppelt so hoch wie vor der Schwangerschaft. Das überfordert häufig auch die Frauen, die ansonsten immer ausreichend Eisen hatten. Das bedeutet, dass der erhöhte Bedarf aus den Reserven gedeckt werden muss. Bringt die werdende Mutter aber schon einen Eisenmangel mit in die Schwangerschaft, stehen eventuell nicht ausreichend Reserven zur Verfügung. Eine Unterversorgung an Eisen kann jedoch die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Daher sollte bestenfalls bereits bei einem Kinderwunsch auf einen gesunden Eisenhaushalt geachtet werden.
Manche Frauen schleppen einen Eisenmangel mit schwankender Ausprägung über Jahrzehnte mit sich herum. Das betrifft besonders diejenigen, die die verschriebenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel nicht gut vertragen. Sie tun sich sehr schwer damit, den enormen Aufholbedarf einer Anämie zu decken. So bringen teilweise im Alter erst die Wechseljahre die lang ersehnte Erlösung.
1 P. Nielsen, Diagnostik und Therapie von Eisenmangel mit und ohne Anämie, UNI-MED, 2016