Eisenmangel entsteht, wenn über die tägliche Ernährung nicht ausreichend Eisen aus eisenhaltigen Lebensmitteln aufgenommen wird. Der Körper gleicht die ungenügende Zufuhr eine Zeit lang über die körpereigenen Speicher aus. Aus diesem Grund macht sich eine zu geringe Einnahme von Eisen nicht sofort bemerkbar. Auf Dauer jedoch sind die Speicher aufgebraucht und die Versorgung mit Eisen kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Die dadurch entstehende Blutarmut wird Eisenmangelanämie genannt. Das Defizit kann zwar durch Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel behoben werden. Wenn anschließend jedoch erneut zu wenig Eisen aufgenommen wird, kann es bald wieder zu Eisenmangel kommen.

Eisen ist lebensnotwendig für den Menschen. Aufgrund der der geringen Menge im Organismus wird das Mineral auch als Spurenelement bezeichnet. Selbst kann der Körper es nicht bilden, daher muss Eisen über die Nahrung aufgenommen werden. Die wichtigste Funktion von Eisen ist die Bildung von roten Blutkörperchen. Ihre Aufgabe ist es, den eingeatmeten Sauerstoff über die Blutgefäße in die einzelnen Zellen zu transportieren. Dort wird er zusammen mit z.B. Kohlenhydraten in Energie umgesetzt. Eisen ist daher elementar für unsere Energieversorgung!

Dem entsprechen die Symptome einer Unterversorgung. Fehlt es dem Körper an Eisen, kann er nicht mehr ausreichend rote Blutkörperchen bilden. Das bedeutet, dass der Körper nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt ist. Folglich fühlen sich Betroffene energie- und antriebslos. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Lustlosigkeit können die Folge sein. Aber auch viele weitere Symptome sind bekannt.

Die einzelnen Symptome alleine können verschiedene Ursachen haben. Treten Sie jedoch in Kombination auf, ist ein Eisenmangel wahrscheinlich. In diesem Fall ist die Untersuchung des Blutes durch einen Arzt erforderlich. Durch ein kleines Blutbild kann festgestellt werden, ob die Speicher bereits leer sind, sodass eine Blutarmut mit verringerter Zahl an roten Blutkörperchen vorliegt. Besser wäre jedoch, würde der Eisenmangel schon vor Eintreten einer Blutarmut entdeckt werden. Hierfür ist eine Untersuchung der Eisenspeicher notwendig. Sie können bereits sinken, bevor die Anzahl an roten Blutkörperchen sinkt. Der wichtige Laborwert hierfür ist das Serum-Ferritin.

Wenn Eisenmangel frühzeitig entdeckt wird, kann rechtzeitig vorgesorgt werden. Eisenhaltige Lebensmittel können die Entleerung der Eisenspeicher aufhalten oder sogar umkehren. Daher ist es ratsam, sich selbst und die eigene Ernährung zu beobachten. Gerade wer zu den Risikogruppen gehört, sollte entsprechend vorsorgen.

Eisenmangel ist die häufigste ernährungsbezogene Gesundheitsstörung weltweit. Laut Schätzungen der WHO leiden ca. 30% der Weltbevölkerung an einer Blutarmut durch Eisenmangel. Gründe für diese große Verbreitung sind die Größe und die Vielzahl der Risikogruppen

Frauen im gebärfähigen Alter bilden wohl die größte Risikogruppe. Sie verlieren jeden Monat Blut und damit Eisen. Schwangere müssen nicht nur sich selbst versorgen, auch das heranwachsende Kind benötigt viel Eisen. Der Bedarf ist daher rund doppelt so hoch wie vor der Schwangerschaft. Zudem sind Kinder und Jugendliche, Vegetarier und Veganer, Blutspender, Ältere Menschen, Sportler und Erkrankte einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Um das Problem langfristig zu lösen, ist eine ausreichende Aufnahme von Eisen auf täglicher Basis notwendig. Wichtig hierfür sind eine an den Bedarf angepasste Ernährung, die genügend eisenhaltige Lebensmittel enthalten muss. Dazu sollten die begleitenden Lebensmittel und Getränke bewusst gewählt werden, um die Verwertung positiv zu beeinflussen.

Bei einer bestehenden Blutarmut sollen die Symptome schnellstmöglich beseitigt werden. Kurzfristig kann es daher nötig sein, Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel mit einer hohen Konzentration an künstlichem Eisen zu sich zu nehmen. Sie erlauben einen höheren Überschuss als natürliche Lebensmittel. Genau das ist jedoch auch ihr Problem. Denn die starke Konzentration führt oft zu Verdauungsbeschwerden, sodass die Tabletten seltener oder gar nicht genommen werden. Das verzögert die Therapie. Zudem lösen Tabletten das Grundproblem der zu geringen Aufnahme nicht. Da niemand dauerhaft Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel schlucken möchte, sollte am besten vor einer Blutarmut durch eine bewusste Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln vorgebeugt werden.

Eisenmangel ist ein ernstzunehmendes Thema und sollte möglichst frühzeitig angegangen werden. Der Gang zum Arzt ist daher ratsam, um die Blutwerte zu kontrollieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten und zu überwachen.